Spurenelemente
Eine Übersicht der Spurenelemente finden Sie hier
Kationen
Eisen
Fakten zu Eisen
- 67% des Eisens im Körper ist im Blut an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) gebunden und spielt eine entscheidende Rolle beim Sauerstofftransport.
- Der Körper nimmt nur etwa 10% der Eisenmenge aus Nahrungsmitteln auf.
- Fleisch ist der beste Eisenlieferant für den Menschen.
- Vitamin C steigert die Eisenaufnahme um das 3 bis 4fache.
- 30% der Weltbevölkerung hat einen schweren Eisenmangel.
- 50% der Menschen haben einen Eisenmangel ohne einer Anämie.
- 100 Enzyme und Eiweiße im Körper benötigen Eisen.
Eisenmangel wird oft unterschätzt
Laborparameter für Eisen richtig verstehen
Der Normalwert für Eisen im Blutserum liegt bei 65-175 μg/dl. Ein sehr guter Maßstab für die Eisenversorgung im Organismus ist das Ferritin, welches aber nicht automatisch mitbestimmt wird. Der Ferritinwert gibt an, wie hoch die Eisenspeicher im Körper sind. Er wird im Blutserum bestimmt und sollte bei Frauen zwischen 13-150 ng/ml und bei Männern zwischen 30 und 400 ng/ml liegen.
- Ferritin < 15 µg/l: Die Eisenspeicher sind vollständig entleert
- Ferritin 15-30 µg/l: Die Eisenspeicher sind leer oder knapp.
- Ferritin 30-50 µg/l: Hierbei handelt es sich um eine Grauzone, bei der ein funktioneller Eisenmangel noch möglich ist. Eisenmangelsymptome sind möglich, auch wenn der Wert noch nicht ganz abgesunken ist.
- Ferritin > 50 µg/l: Beim gesunden Menschen bestehen genügend Eisenreserven. Liegt jedoch eine Entzündung (z.B. erhöhtes CRP) oder eine Leberbelastung (erhöhte Leberwerte) vor, kann dennoch ein Eisenmangel bestehen. In diesem Fall sollte die Transferrin-Sättigung bestimmt werden.
Die Transferrinsättigung sollte zwischen 18 – 45 Prozent liegen. Eine Sättigung von unter 16 Prozent deutet auf einen Eisenmangel hin. Bei entzündlichen Erkrankungen wird häufig das Entzündungsprotein Hepcidin gebildet, das die Eisenaufnahme hemmt. Dies erklärt, warum Menschen mit chronischen und akuten Entzündungen häufig unter einem Eisenmangel leiden. Ein bestehender Eisenmangel verlangsamt die Heilung der Entzündung, so dass nahezu alle Menschen mit Entzündungen von einer Ergänzung mit Eisenpräparaten profitieren.
Eisen effektiv ergänzen
Bioverfügbarkeit bestimmter Nahrungsmittel
Eisen und seine vielfältigen Aufgaben im Körper
- Eisen ist im Blut am Sauerstofftransport beteiligt
- Eisen ist ein wichtiges Antioxidans, das die Oxidation von LDL-Cholesterin unterdrückt und so vor Gefäßverkalkung schützt.
- Eisen ist an etlichen Entgiftungsprozessen beteiligt.
- Eisen ist an der Bildung von Hormonen und Botenstoffen im Nervensystem beteiligt.
- Eisen ist für die Regeneration von Knochen, Knorpel und Bindegewebe unerlässlich.
- Eisengabe in der Schwangerschaft vermindert das Risiko von Fehl- und Frühgeburten.
- Etliche Medikamente erhöhen den Eisenverbrauch, so dass bei langfristiger Medikamenteneinnahme auch eine Eisensubstitution sinnvoll ist.
Versorgungsituation
Folgen eines Eisenmangels
- Infektanfälligkeit vor allem der oberen Atemwege mit Entzündung der Mundschleimhaut, Mundwinkeleinrissen und Verkümmerung der Nasenschleimhaut
- Trockene Haut, mit zum Teil starkem Juckreiz, vermehrte Kopfschuppen, brüchiges Haar, brüchige Nägel und Einblutung in den Nagelfalz.
- Herabgesetzte Konzentration- und Merkfähigkeit. Vor allem bei alten Menschen werden diese Störungen oft als Demenz gewertet und behandelt, obwohl es sich lediglich um einen unerkannten Eisenmangel handelt.
- Muskelkrämpfe vor allem bei körperlicher Belastung.
- Störungen der Körpertemperaturregulierung.
- Kinder mit Eisenmangel leiden oft an körperlichen und psychischen Entwicklungsstörungen.
Eisen-Wechselwirkungen im Alltag
Da Eisen so bedeutsam ist, ist die nachfolgende Liste wichtig, wie Eisen mit speziellen Nährstoffen interagiertg, um im Alltag im Bedarfsfall die Eisenspeicher rechtzeitig aufzufüllen:
- Blei: Die Bleiaufnahme wird durch Eisen reduziert, was positiv ist, da Blei giftig für den Menschen ist.
- Chrom: Eisenmangel fördert die Chromaufnahme in den Körper, was gut und vor allem für Diabetiker (Zuckerkranke) wichtig ist.
- Getränke: Kaffee und Tee vermindern die Eisenaufnahme. Milch und Milchprodukte vermindern die Eisenaufnahme.
- Kalzium: Kalzium vermindert die Eisenaufnahme vor allem wenn es zur Mahlzeit ergänzt wird.
- Spurenelemente: Kupfer und Nickel vermindern die Eisenaufnahme.
- Magnesium: Die Magnesiumaufnahme wird durch Eisen vermindert.
- Phenole (z.B. Kaffee, Tee und Getreide) vermindern die Eisenaufnahme.
- Phosphate (Cola, Schmelzkäse, Backpulver, Geschmacksverstärker) in der Nahrung gehen mit Eisen eine feste Bindung ein, so dass Eisen nicht verstoffwechselt werden kann.
- Phytate im Getreide gehen mit Eisen eine feste Bindung ein, so dass Eisen nicht verstoffwechselt werden kann.
- Tannine (sekundäre Pflanzenstoffe, Gerbstoffe) z.B. im Wein, Weintrauben, Beeren, Nüsse, Hülsenfrüchte, Schokolade, Kräutern, gehen mit Eisen eine feste Bindung ein, so dass Eisen nicht verstoffwechselt werden kann.
- Tierische Proteine steigern die Eisenaufnahme.
- Ein Vitamin A Mangel führt zu einer schlechteren Verstoffwechselung von Eisen.
- Ein Mangel an Vitamin B2 (Riboflavin) vermindert die Eisenaufnahme und Verwertung.
- Ein Mangel an Vitamin B6 (Pyridoxin) begünstigt einen Eisenmangel.
Einsatzgebiete für Eisen
- Hohe Eisenverluste durch starke oder langanhaltende Blutungen, aber auch schon eine starke Regelblutung kann einen Eisenmangel auslösen.
- Schnelles Wachstum in Schwangerschaft, Kindheit und Jugend. Besonders junge Frauen und Kinder sind oft von einem Mangel betroffen.
- Bei Ernährungsbesonderheiten wie: Vegetarier und Veganer, hoher Kaffee und Teekonsum, hoher Alkoholkonsum, hoher Milchkonsum.
- Ungenügende Aufnahme von Eisen bei chronischen Magenerkrankungen.
- Erkrankungen des blutbildenden Systems.
- Nährstoffmangel vor allem Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin C und Kupfermangel.
- Chronisches Müdigkeitssyndrom.
- Herzmuskelschwäche.
Was muss bei einer Eisenergänzung beachtet werden?
Zink
Fakten zu Zink:
Zink ist für den Menschen ein lebenswichtiges Spurenelement, das nur mit der
Nahrung zugeführt werden kann. Der Gesamtbestand des Körpers beträgt 2–3 g.
Aufgenommen wird Zink im Dünndarm. Etwa ein Viertel des Spurenelements kommt an Transporteiweiße gebunden im Blutplasma vor. Die höchsten Zinkkon-zentrationen im Körper findet man in der Netzhaut. Die Hauptspeicherorgane sind Knochen, Haut und Haare (ca. 70%). Der Rest findet sich vorwiegend in der Leber, den Nieren und den Muskeln. Plasmazink wird schnell von der Leber aufgenommen und an Metallothionein gebunden. Metallothioneine sind zytosoli-
sche Proteine mit einem hohen Cysteinanteil, die viel Zink binden, speichern und bereithalten können. Ihre Induktion durch endogene Stoffe wie Glucokortikoide, Glucagon und Adrenalin führen zu einer Zinkumverteilung bei Krankheiten oder Stress, sodass es zum Zinkmangel kommt. Normalerweise wird Zink über den Stuhl ausgeschieden. Bei Zinkmangel kommt es zu einer Steigerung des aktiven
Transportweges.
Vorkommen
Zink findet sich vor allem in Roggen- und Weizenkeimen, Bierhefe, Sonnenblumen-
kernen, Vollkornweizen, Austern, Schweine- und Kalbsleber und Eiern.
Versorgungssituation
In großen Studien* konnte nachgewiesen werden, dass in Deutschland bis zu 90% der Bevölkerung die Mindestempfehlungen nicht erreicht. Häufig betroffen sind Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und ältere Menschen. Da die Aufnahme
und Verfügbarkeit von Zink in tierischen Produkten wesentlich besser ist als die in pflanzlichen, haben Vegetarier und Veganer häufig einen mäßigen bis ausgeprägten Zinkmangel. Schwere Mängelzustände sind jedoch selten, können aber z.B. bei Magersucht vorkommen.
Die Zinkaufnahme unterliegt einem Regelkreis: Ist die Versorgungssituation im Körper gut, so ist die Aufnahmemenge aus der Nahrung niedrig; ist die Versorgungssituation im Körper schlecht, so ist die Aufnahmemenge aus der Nahrung hoch. Die Bedarfswerte sind jedoch altersabhängig. Generell hat Zink als Chelat, Orotat, Gluconat und Proteinhydrolysat eine bessere Bioverfügbarkeit als das anorganische Zinksulfat. Letzteres verursacht bei nüchterner Einnahme zudem bei vielen Menschen Übelkeit.
Mangel
Kombinierte Störwirkungen auf den Zinkhaushalt können Verbrennungen, Operationen, bösartige Tumore, akute Infekte, Lebererkrankungen, Herzinfarkte und koronare Herzkrankheiten ausüben. Ein Zinkmangel führt zu:
- verminderter Wundheilung und Schleimhautveränderungen
- Haarausfall, Störungen der Haut wie Furunkel-Bildung, Hautgeschwüren und
Akne - verminderter Hormonwirkung
- Wachstumsstörungen und verzögerter sexueller Reifung bei Kindern
- reduziertem Geschmacksempfinden
- reduzierter Vitamin-A-Wirkung
- Nachlassen der Sehkraft und Nachtblindheit
- Unfruchtbarkeit
- Alterszucker
- Depressionen, Psychosen, Schizophrenie, Lethargie, Aggressivität, Hyperaktivität
und Lernschwäche.
Einsatzgebiete
- Zellen: Zink ist unabdingbar für Wachstum, Differenzierung und Regeneration aller Körperzellen.
- Immunsystem
- Stoffwechsel: Beim Vitamin-A-Stoffwechsel spielt Zink eine wesentliche Rolle.
- Hormone: Wachstumshormone, Sexualhormone und die Hormone der Geschlechtsorgane sind zinkabhängig.
- Oxidation: Zink ist wesentlicher Bestandteil von antioxidativen Enzymsystemen.
- Entgiftung: Zink wirkt schützend vor Schwermetallvergiftungen (Blei, Kadmium, Quecksilber) durch Komplexbildung.
- Haut und Haare: Zink ist an der Bildung von Keratin beteiligt, einem wichtigen Bestandteil von Haut, Haaren und Nägeln.
- Kinder: Säuglinge, die mit Kuhmilch ernährt werden, haben einen erhöhten Zinkbedarf.
- Zuckerkrankheit: Bei Diabetes mellitus besteht durch die vermehrte Ausscheidung von Zink über die Nieren ein erhöhter Zinkbedarf.
- Rheuma: Rheumatische Krankheiten werden durch einen Zinkmangel gefördert bzw. verschlimmert.
- Medikamenteneinnahme: Die Einnahme von Schmerzmitteln, der Antibabypille, Penizillin, Tetrazyklin oder Isoniazid erhöht den Bedarf an Zink.
- Weitere Anwendungsgebiete: Zink wird empfohlen im Wachstum, bei vegetarischer oder veganer Ernährung, regelmäßigem Alkoholkonsum, chronischen Leberkrankheiten, verringerter Resorption, Darmerkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Leistungssport (Zinkverlust über Schweiß), Blutarmut, Nierenerkrankungen, Reduktionsdiäten, hoher Kalzium-, Oxalsäure- und Phytinzufuhr, Chelat-(Schwermetallausleitung) oder Diuretikatherapie, in der Schwanger-schaft und Stillzeit.
* 111 Souccar, T., Curtay, J.P.: Le nouveau guide des vitamines. Edition Seuil. 1996; 11–12; VERA-Studie 1985–
1989. In: Adolf, T. u. a.: Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie (1985–1988) über die Lebensmittel- und
Nährstoffaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland, 241, VERA-Schriftenreihe Bd. XI, Wissenschaftlicher
Fachverlag Dr. Fleck, Niederkleen 1995.
Kupfer (Cu)
Fakten zu Kupfer
Kupfer ist ein Schwer- und Halbedelmetall.
Als Bioelement kommt es im menschlichen Körper in einer Menge von 80-100mg vor.
Vorkommen
Reich an Kupfer sind Innereien, Fische, Getreideprodukte, Schalentiere, Nüsse, Schokolade, Kakao, Kaffee, Tee und grünes Gemüse.
Da die Bioverfügbarkeit schwankt, sind allerdings auch sehr kupferhaltige Nahrungsmittel nicht unbedingt bedarfsdeckend.
Täglicher Bedarf
- Kinder 0,5-1,5 mg
- Jugendliche und Erwachsene 1,0-1,5 mg
Versorgungssituation
Eine ausgeprägte Mangelerkrankung ist zwar eher selten, aber nach einer Studie erreichten zum Beispiel nur 50% der Österreicher die empfohlene Zufuhrempfehlung.
Welche Folgen hat ein Kupfer Mangel
Ein Kupfermangel führt zu:
- Nervenstörungen,
- Störungen der Zeugungsfähigkeit beim Mann,
- Blutarmut,
- erhöhte Blutfette,
- Neigung zur Zuckerkrankheit,
- Haar- und Pigmentstörungen, Vitiligo,
- Gefäßerweiterungen,
- Osteoporose,
- Schwäche und Müdigkeit.
Überdosierung
Kommt es zu einer Überdosierung, können folgende Symptome auftreten:
- Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall.
Bei einer langfristigen Überdosierung sind Leberschäden möglich.
Einsatzgebiete
Stoffwechsel:
Kupfer fördert die Eisenaufnahme in den Körper und senkt den Homocysteinspiegel im Blut.
Oxidation:
Kupfer ist ein wichtiges Antioxidans und schützt die meisten Aminosäuren vor Oxidation.
Hormonsystem:
Kupfer spielt in der hormonellen Regulation eine wichtige Rolle.
Bindegewebe:
Kupfer steuert die Quervernetzung von Kollagenfasern des Bindegewebes.
Herz:
Bei Herzerkrankungen besteht ein erhöhter Bedarf an Kupfer, da die Energiegewinnung in der Atmungskette steigt.
Medikamenteneinnahme:
Menschen, die unter einer Dauertherapie mit Magensäureblockern und Kortison stehen, haben einen erhöhten Kupferbedarf.
Weitere Einsatzgebiete:
Kupfer wird empfohlen bei chronischen Magen- und Darmerkrankungen, bei hohem Zigarettenkonsum, Verbrennungen, Blutarmut und Rheuma.
Selen
Selen ist eines der wichtigsten Antioxidantien im menschlichen Körper, doch ein großer Teil der Bevölkerung leidet an einem Selenmangel. Das lebensnotwendige Spurenelement trägt entscheidend zur Erhaltung der Vitalität und Gesundheit bei. Es ist ein sehr wichtiger Co-Faktor bei der Behandlung von allen akuten und chronischen Erkrankungen und ist notwendig zur Entgiftung von Schwermetallen, Schadstoffen, Giftstoffen und Medikamenten.
Ein paar Fakten über Selen
- In Deutschland werden täglich etwa 25 µg, statt der erforderlichen 200 µg, Selen mit der Nahrung zugeführt.
- Es gibt Hinweise, dass in Deutschland mindestens 70 % der Bevölkerung zu wenig Selen aufnehmen.
- 66% der Männer ab 50 Jahren leiden unter Erektionsstörungen, oft bedingt durch einen Selenmangel.
Selen – das mangelnde Spurenelement in Europa
Selen ist ein essentielles, also lebensnotwendiges Spurenelement, welches in allen Körperzellen vorkommt. Der menschliche Körper kann es nicht selbst herstellen, daher muss es täglich mit der Nahrung zugeführt werden. Wieviel Selen darin enthalten ist, hängt von der Verfügbarkeit und dem Gehalt der Böden ab. Leider gehört Deutschland, wegen der Auswaschung der Böden, zu einem Selenmangelgebiet, wie viele Regionen in Europa. Durch den Einsatz schwefelhaltiger Düngemittel und durch den mit Schwefeldioxid belasteten sauren Regen nehmen die Pflanzen zu wenig Selen auf, so dass der Mensch am Ende der Nahrungskette unterversorgt wird. Speziell strenge Vegetarier und Veganer erleiden schnell eine Unterversorgung mit dem wichtigen Antioxidans.
Wozu benötigen wir Selen?
Selen ist wichtiger Bestandteil von zahlreichen stoffwechselaktiven Enzymen und Eiweißen. Es ist Bestandteil der Muskulatur und vieler anderer Körpergewebe und ein wichtiger Wachstumsfaktor für alle Körperzellen. Selen ist das wichtigste enzymatische Antioxidans (Abwehr freier Radikale), neben Vitamin C und E. Es unterstützt die Immunabwehr gegen Bakterien und Viren und hilft bei der Abwehr von krebserregenden Substanzen. Außerdem ist es das wichtigste Mittel zur Entgiftung von Schwermetallen, wie Quecksilber, Amalgam, Blei, Cadmium.
Selen aktiviert verschiedene Enzyme in der Schilddrüse. Nur so können die aktiven Schilddrüsenhormone (freies T3, freies T4) gebildet werden. Speziell bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Morbus Hashimoto, Morbus Basedow) benötigt die Schilddrüse viel Selen, da die hormonbildenden Enzyme aufgrund der Autoimmunreaktion sehr viel Selen verbrauchen.
Die männliche Fruchtbarkeit (Spermatogense) ist stark selenabhängig. Ohne ausreichende Versorgung werden zu wenig reife Spermien gebildet, was zu einer Unfruchtbarkeit des Mannes führen kann. Aber auch das weibliche Ovar benötigt Selen für eine gute Funktion.
Aufgrund der starken Abwehr gegen freie Radikale (antioxidative Wirkung) verhindert eine gute Selenversorgung die Bildung von krebsauslösenden Zellen und unterstützt das Immunsystem bei der Verhinderung von Krebserkrankungen. Außerdem mindert die Gabe von Selen das Auftreten von Nebenwirkungen während einer Strahlen- und/oder Chemotherapie. Dadurch steigt während einer Krebstherapie die Lebensqualität deutlich an. Die regelmäßige Einnahme von Medikamenten erhöht ebenso wie regelmäßiger Alkoholkonsum und Tabakkonsum den Selenbedarf deutlich. Auch Giftstoffe und Schadstoffe in der Luft, sowie im Wasser erhöhen aufgrund der vermehrten Bildung von freien Radikalen den Selenverbrauch.
Wie stelle ich meine Selenzufuhr sicher?
Jeder Mensch sollte täglich 200 µg Selen zuführen. Da dies über die Nahrung in Europa nicht möglich ist (durchschnittlich werden nur etwa 25 µg aufgenommen), sollte jeder Mensch Selen ergänzen. Wichtig ist hierbei ein Produkt mit einer hohen Bioverfügbarkeit. Speziell chronisch kranke Menschen sind auf eine ausreichende Selenzufuhr angewiesen.
Selen und seine Einsatzgebiete:
- Körperlichen Stress
- Psychischen Stress
- Dialyse
- Schilddrüsenerkrankungen (Hypothyreose, Morbus Hashimoto, Morbus Basedow, Hyperthyreose)
- Strahlentherapie
- Chemotherapie (Zytostatika)
- Krebserkrankungen
- Fertilitätsstörungen
- Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion)
- Künstliche Ernährung
- Zunehmendes Alter
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Chronische Verdauungsstörungen
- Chronische Erkrankungen
- Herzerkrankungen
- Muskelschmerzen
- Gelenkerkrankungen, Gelenkschmerzen, Arthrosen
- Autoimmunerkrankungen (Phenylketonurie, Mukoviszidose)
- Augenerkrankungen
- Lebererkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Hauterkrankungen
- Haarausfall
- Brüchige Nägel, Nagelstörungen
- Colitis ulcerosa
- Morbus Chron
- Starke Monatsblutung
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Molybdän (Mo)
Fakten zu Molybdän
Molybdän trägt zum Abbau schwefelhaltiger Aminosäuren, zur Energiegewinnung und zum Abbau von Harnsäure bei.
Molybdän wirkt an vielen Enzymfunktionen mit.
Vorkommen
Molybdänreich sind Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen, Getreide, Innereien, Milchprodukte und Hefe.
Täglicher Bedarf
- Kinder 25-50 µg
- Jugendliche und Erwachsene 50-100 µg
Versorgungssituation
Da Molybdän in fast allen Nahrungsmitteln vorhanden ist, kommt ein Mangel nur bei parenteraler Ernährung vor.
Welche Folgen hat ein Molybdän Mangel
Ein Molybdänmangel führt zu:
- Übelkeit,
- Sehstörungen,
- hoher Puls,
- starke Kopfschmerzen,
- zentrale Gesichtsfeldausfälle,
- Nierensteinbildung,
- Haarausfall,
- Koma.
Einsatzgebiete
Darm:
Bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa besteht ein erhöhter Bedarf an Molybdän.
Zähne: Molybdän soll vor Karies schützen. So traten in flourarmen Gegenden mit gleichzeitig molybdänreichen Böden weniger Kariesfälle auf.
Weitere Einsatzgebiete:
Molybdän wird empfohlen bei oxidativem Stress und zur Entgiftung.
Kobalt (Co)
Fakten zu Kobalt
Kobalt ist ein lebensnotweniges Spurenelement für Pflanzen, Tiere und den Menschen. Das Spurenelement ist das Zentralatom im Vitamin B12 (Cobalamin) und wird daher über Cobalamin aufgenommen und in den Nieren gespeichert.
Vorkommen
Kobalt findet sich in Innereien, Fischen, Austern, getrockneten Linsen und schwarzem Tee. Das kobalthaltige Vitamin B12 ist in hohen Konzentrationen in Hefe enthalten.
Täglicher Bedarf
Der tägliche Bedarf ist nicht bekannt, der tägliche Verbrauch von Cobalamin liegt aber bei 1 µg.
Versorgungssituation
Eine Kobaltunterversorgung ist in Deutschland nicht zu befürchten.
Welche Folgen hat ein Kobalt Mangel
Die Folgen eines Kobaltmangels sind die gleichen wie die eines Vitamin-B12-Mangels.
Überdosierung
Bei einer Überdosierung sind Schädigungen des Herzmuskels und eine Kropfbildung möglich.
Einsatzgebiete
Die Hauptfunktion bezieht sich auf seine Rolle als Zentralatom des Vitamin B12.
Anionen
Chrom
Ein paar Fakten über Chrom:
- Organische Chromhefe ist 10-mal besser bioverfügbar als anorganische oder synthetische Chromprodukte und versursacht keine allergischen Reaktionen.
- 90% der Gerberei wird mit sechswertigem Chrom durchgeführt.
- Nur 3-wertiges Chrom ist in der Medizin einsetzbar.
- 6-wertiges Chrom ist giftig und krebserregend.
Chrom kurbelt den Stoffwechsel an und verbessert die Insulinwirkung
Chrom ist entscheidend bei der Behandlung von Diabetes und senkt die Konzentration schlechter Blutfette
Chrom fördert die Eiweißbildung im Körper
Mit organischem Chrom den Zuckerstoffwechsel stabilisieren
Chrom-Einsatzgebiete:
- Regulation des Zuckerstoffwechsels (Vorbeugung)
- Metabolisches Syndrom
- Insulinresistenz
- Glukoseintoleranz
- Gewichtskontrolle (Regulierung des Körpergewichts)
- Hypercholesterinämie
- Hypertriglyceridämie
- Diabetes mellitus Typ II (Diabetes mellitus Typ I)
- Schwangerschaftsdiabetes
- Sportler
- Chronische Erkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- Magnesiummangel
- Eiweißmangel
Jod (J)
Fakten zu Jod
Jod ist für den menschlichen Organismus als Spurenelement lebensnotwendig und dient vor allem dem Aufbau der Schilddrüsenhormone.
Vorkommen
Wie das Spurenelement Selen ist auch Jod durch die nacheiszeitliche Auswaschung der Böden in vielen Regionen kaum noch in den oberen Erdschichten vorhanden und einige Nahrungsmittel werden deshalb mit Jod angereichert.
Täglicher Bedarf
- Kinder 100-180 µg
- Jugendliche und Erwachsene 200 µg
- Erwachsene ab 50 Jahre 180 µg
- Schwangere 230 µg
- Stillende 260 µg
Versorgungssituation
In Deutschland werden seit vielen Jahren Lebensmittel mit Jod angereichert, wie z.B. jodiertes Speisesalz, um die Versorgung zu verbessern.
Welche Folgen hat ein Jod Mangel
Jodmangelkrankheiten stellen ein weltweites Problem dar.
Weltweit sind ca. 1 Milliarde Menschen betroffen.
3 Millionen Menschen leiden an Kretinismus, d.h. unter einer unbehandelten, angeborenen Schilddrüsenunterfunktion.
Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen äußert sich durch:
- Antriebslosigkeit, Depressionen und Erschöpfung,
- Gewichtszunahme,
- trockene Haut,
- bei Frauen zu lang anhaltender und starker Menstruation,
- erhöhten Cholesterin- und Blutfettwerten,
- Muskelschmerzen,
- steifen und schmerzenden Gelenken.
Überdosierung
Bei einer vorgeschädigten Schilddrüse kann eine vermehrte Jodsubstitution eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen. Zeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion sind unter anderem Herzrasen und eine erhöhte Körpertemperatur.
Einsatzgebiete
Schilddrüsenhormonbildung:
Jod ist Bestandteil der aktiven Schilddrüsenhormone T3 und T4.
Oxidation:
Die Funktion des Jods als Antioxidans und Radikalenfänger ist mittlerweile nachgewiesen.
Immunsystem:
Bei Jodmangel verbessert die Jodzufuhr die „Killeraktivität“ von gewissen weißen Blutkörperchen. Zudem wirkt Jod aktivierend auf bestimmte Immunprozesse.
Autonomes Adenom:
Bei älteren Patienten kann ein Jodüberangebot bei einem autonomen Adenom zu einer akuten Schilddrüsenüberfunktion führen. Dieses Adenom produziert Schilddrüsenhormone ohne Steuerung, weswegen die Produktion nicht eingestellt wird, selbst wenn viele Schilddrüsenhormone im Körper sind.
Weitere Einsatzgebiete:
Jod wird empfohlen in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei veganer oder makrobiotischer Ernährung, die auf jodiertes Speisesalz verzichtet, Gefäßverkalkung, Fettstoffwechsel, entzündlich-degenerativen Erkrankungen.
Fluor (F)
Fakten zu Fluor
Fluor gehört zur Gruppe der Halogene und ist sehr reaktionsfreudig. Der Mensch kann nur anorganisches Fluor verwerten.
Vorkommen
In Nahrungsmitteln ist relativ wenig Fluor enthalten. Am ehesten findet es sich in schwarzem Tee, Meeresfischen sowie Kräutern und Gewürzen. Der Bedarf wird aber im Wesentlichen über fluorierte Zahnpasta, Speisesalze und Mineralwasser gedeckt.
Täglicher Bedarf
Der tägliche Bedarf ist abhängig vom Alter und Geschlecht.
Männlich:
- bis 4 Monate 0,25 mg
- 4-12 Monate 0,5 mg
- 1-4 Jahre 0,7 mg
- 4-10 Jahre 1,1 mg
- 10-13 Jahre 2,0 mg
- 13-19 Jahre 3,2 mg
- 19 Jahre und älter 3,8 mg
- –
Weiblich:
- bis 4 Monate 0,25 mg
- 4-12 Monate 0,5 mg
- 1-4 Jahre 0,7 mg
- 4-10 Jahre 1,1 mg
- 10-13 Jahre 2,0 mg
- 13-19 Jahre 2,9 mg
- 19 Jahre und älter 3,1 mg
- Schwangere / Stillende 3,3 mg
Versorgungssituation
Zur Versorgungssituation mit Fluor können keine einheitlichen Angaben gemacht werden, da es im Wesentlichen über das Trinkwasser zugeführt wird und dieses regional sehr unterschiedlich ist.
Welche Folgen hat ein Fluor Mangel
Ein dauerhafter Mangel führt bei Kindern zu Karies und Zahnfäule.
Bei Frauen steigt das Osteoporoserisiko.
Einsatzgebiete
Knochen und Zähne:
Fluor dient der Bildung von Apatit, das wiederum zur Härtung von Knochen und Zähnen notwendig ist.
Darüber hinaus stimuliert Fluor die Kalziumeinlagerung in neugebildeten Knochen.
Mangan (Mn)
Fakten zu Mangan
Das Schwermetall ist am Aufbau der Erdkruste beteiligt.
Vorkommen
Manganreich sind Hülsenfrüchte, Vollkornmehl, Nüsse, Reis und Innereien.
In Tee ist dieses Spurenelement ebenfalls oft enthalten.
Täglicher Bedarf
Bisher gibt es lediglich Schätzwerte:
- Kinder 1-3 mg
- Jugendliche und Erwachsene 2-5 mg
Versorgungssituation
Ein Manganmangel ist bis heute nicht aufgetreten.
Einsatzgebiete
Enzymsystem:
Mangan ist an der Aktivierung von mehr als 60 Enzymsystemen beteiligt, dazu zählen:
- Entwicklung des zentralen Nervensystems,
- Spermienbildung,
- Blutgerinnung,
- Zuckerbildung aus Laktat,
- Knochenaufbau.
Oxidation:
Mangan ist ein hochpotentes Antioxidans.
Vermutlich essentiell
Nickel (Ni)
Fakten zu Nickel
Nickel gehört zur Eisengruppe und ist ein Schwermetall. Mittlerweile ist klar, dass es zu den lebensnotwendigen Substanzen gehört.
Vorkommen
Über 90% des Nickels stammt aus pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Kakao und Kakaoprodukte, Sojabohnen, Linsen, Bohnen und Erbsen, Kopfsalat, Petersilie, Spargel, Haferflocken, Backwaren, Fleisch und Wurst sind wichtige Lebensmittel, die zur Nickelversorgung beitragen.
Versorgungssituation
Nickelmängel sind nicht zu erwarten, da die Zufuhr in der Regel sechsmal so hoch ist wie der tägliche Bedarf.
Welche Folgen hat ein Nickel Mangel
Bei einem isolierten Nickelmangel können die Eisenverwertung und der Zuckerabbau gestört sein.
Einsatzgebiete
Enzymsystem:
Nickel scheint mehrere Enzymsysteme zu unterstützen, allerdings sind noch nicht viele Funktionen bekannt. Hohe Konzentrationen an Nickel finden sich in den Nukleinsäuren.
Weitere Einsatzgebiete:
Es gibt Hinweise, dass Nickel vor Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und der Nieren schützt.
Vanadium (V)
Fakten zu Vanadium
Das Schwermetall kommt im Boden und in pflanzlichen Trockensubstanzen vor.
Täglicher Bedarf
Die tägliche Aufnahme und der Bedarf können nur geschätzt werden. Die Angaben variieren hier erheblich zwischen 5 µg und 2 mg pro Tag.
Versorgungssituation
Die Versorgung mit Vanadium ist in Deutschland ausreichend.
Mängel sind bisher nicht beschrieben.
Einsatzgebiete
Knochen und Zähne:
Vanadium ist beteiligt an der Mineralisation von Knochen und Zähnen.
Stoffwechsel:
Vanadium ist lebensnotweniger Bestandteil des Eisenstoffwechsels.